Kein „Sommermärchen“ bei der EM 2024? Weniger als 30 Prozent der Deutschen sind davon überzeugt, dass die diesjährige Fußball-EM das „Wir-Gefühl“ im Land stärken wird. Zu diesem Ergebnis kommt die EM-Studie 2024 unter der Leitung von Marketing-Experte Prof. Dr. Markus Voeth von der Universität Hohenheim in Stuttgart.
Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 1000 Personen in Deutschland zu den Themen sportliche Erwartungen, Sponsoring und Sport-Vermarktung, Medienwirksamkeit sowie soziale und gesellschaftliche Auswirkungen. „Insgesamt schätzen die Befragten den Einfluss der Fußball-EM auf die Gesamtgesellschaft eher verhalten ein“, so Studienleiter Voeth. „Mit 29 Prozent geht weniger als ein Drittel der Befragten davon aus, dass die Fußball-EM 2024 das Gefühl einer gemeinsamen nationalen Identität in Deutschland stärken wird.“
„Noch verhaltener sind die Stimmen, wenn es um die Auswirkungen des Turniers auf den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft geht oder darum, ob die Fußball-EM 2024 positive Auswirkungen auf die Wirtschaft in ihrer Region haben wird. Hier stimmen jeweils nur 27 Prozent der Deutschen zu“, ergänzt Co-Studienleiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter Stjepan Jurisic. Gleiches gilt für die Frage, ob die zur Fußball-EM geleisteten Investitionen in die Infrastruktur, wie beispielsweise in Stadien und Verkehrsanbindungen, wichtig für eine langfristige Entwicklung sind. Auch was die langfristigen Auswirkungen eines solchen Großereignisses für den deutschen Fußball und die deutsche Sportkultur betrifft, ist nur ein Viertel der Befragten optimistisch.
Auf die Frage „Wie wichtig ist Ihnen das Thema Nachhaltigkeit (Umweltschutz, Ressourceneffizienz) in Bezug auf die Fußball-EM 2024?“ antworteten mehr als 60 Prozent der Befragten, dass ihnen dieser Aspekt wichtig sei. Damit ist das Thema Nachhaltigkeit nicht nur in Politik und Gesellschaft, sondern auch im Fußball angekommen.
Hintergrund
EM-Studie 2024 „Football’s coming home! – Die Heim-EM 2024: Was denkt die deutsche Bevölkerung?“ lautet der Titel der EM-Studie 2024. Die Online-Umfrage unter 1000 Teilnehmern ist in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit bevölkerungsrepräsentativ. Durchgeführt wurde die Befragung zwischen dem 1. und 17. Mai 2024 vom Lehrstuhl für Marketing und Business Development der Universität Hohenheim sowie vom Lehrstuhl für Marketing der Universität Potsdam und dem Marktforschungsinstitut Dynata.